Enger Austausch mit Kreativbranche

Der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil hat bei einer Online-Konferenz mit rund 50 Kultur- und Medienschaffenden aus seiner Heimat und aus anderen Regionen über die aktuellen Herausforderungen der Branche sowie die Hilfen der Politik gesprochen. Der digitale Austausch der SPD-Bundestagsfraktion fand unter dem Motto „Kultur und Medien in der Corona-Pandemie“ statt und mit Martin Rabanus nahm auch der kultur- und medienpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag daran teil.

„Die Lage der Kultur- und Kreativwirtschaft ist durch Corona sehr ernst und deshalb ist es gerade in diesen Zeiten besonders wichtig, im Austausch miteinander zu bleiben“, machten Klingbeil und Rabanus deutlich. Die SPD-Politiker gaben einen Überblick über die derzeitige Lage für Kulturschaffende und Soloselbstständige sowie über die Hilfen des Bundes:

So habe man mit der November- und Dezemberhilfe eine direkte Unterstützung und mit den Überbrückungshilfen sowie dem Programm „Neustart Kultur“ Rettungs- und Zukunftsprogramme für die Kultur- und Medienschaffenden auf den Weg gebracht. Über „Neustart Kultur“ sind beispielsweise eine Milliarde Euro Förderung vorgesehen. Beide SPD-Politiker machten aber auch klar, dass ihnen bewusst ist, dass die soziale Absicherung vieler Betroffener aktuell schwierig ist bzw. auch schon vor Corona schwierig war. Noch in dieser Legislaturperiode möchte die SPD-Fraktion deshalb das Thema soziale Absicherung von Kulturschaffenden und Soloselbstständigen angehen.

Kunst und Kultur in den Fokus rücken

Carsten Bargmann vom Kulturverein Schneverdingen berichtete, dass er durch die Hilfen der Politik versorgt sei. Er wies aber gleichzeitig darauf hin, dass es nicht allen Kulturschaffenden aktuell so gehe wie ihm. Andreas Goehrt vom Theater Metronom in Visselhövede sagte beispielsweise, dass seiner Meinung nach die Beträge der Hilfen des Bundes nicht ausreichend wären. Er appelliert an Klingbeil und Rabanus, dass es ein Konzept der Politik geben muss, um die Kulturbranche „am Leben“ zu halten. Die Runde sprach deshalb auch über die Perspektiven für die Branche. Rabanus wies nochmals auf die Herausforderung hin, dass zu unklar ist, wo sich Menschen mit dem Coronavirus infizieren. Daher sei der aktuelle Teil-Shutdown richtig. Er berichtete zudem, dass das Bundesarbeitsministerium derzeit eine Taskforce plane, die sich um eine neue Strategie in der Hilfe von Einzelpersonen und Soloselbstständigen kümmern soll. Einig waren sich alle, dass es in Gesellschaft und Politik eine Debatte darüber geben müsse, wie Kunst und Kultur auch noch nach der Krise in den Fokus gestellt werden – sowohl bei den Maßnahmen der Politik als auch innerhalb der Gesellschaft.

2 Milliarden Euro für Kunst und Medien im kommenden Jahr

Bei den Beratungen des Deutschen Bundestages zum Haushalt für das kommende Jahr konnte die SPD durchsetzen, die Mittel für Kultur und Medien um rund 180 Millionen Euro zu erhöhen. Damit stellt der Bund mehr als zwei Milliarden Euro für die Kultur im Lande bereit. Klingbeil und Rabanus betonten aber auch, dass bei der Online-Konferenz deutlich wurde, dass die Politik weiterhin besser über vorhandene Möglichkeiten der Unterstützung aufklären müsse. Gleichzeitig müsse es darum gehen, die Programme weiterzuentwickeln und auch auf die besonderen Umstände in der Kulturbranche einzugehen. „Die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen spielt dabei eine wichtige Rolle, denn nur dann kommt Hilfe auch voll und ganz dort an, wo sie ankommen soll“, betonten die beiden SPD-Politiker. „Wir wollen uns deshalb weiterhin eng mit der Branche austauschen.“